Die Naturbrut ist ein sehr schöner natürlicher Prozess. Viele denken jedoch, dass man die Henne einfach nur machen lässt und man selber nicht viel damit zu tun hat. Es gibt aber einige Dinge, die du zu beachten hast, wenn es um die Naturbrut geht. Und darum geht es in den folgenden Zeilen.
Was gibt es bei der Naturbrut zu wissen?
Bei der Naturbrut übernimmt die Henne sowohl den Teil des Ausbrütens als auch die Aufzucht der Küken. Es ist aber nicht jede Henne zum Brüten gemacht. Genau wie auch bei den Menschen gibt es bei Hühnern ebenfalls verschiedene Gemüter und Charaktere. Du solltest eine ausgeglichene Henne als Glucke wählen, denn diese bereitet später das Küken richtig auf sein späteres Leben vor. Eine unausgeglichene und schon fast nervöse Henne warnt die Küken vor jeglicher Art von möglichen Gefahren, so dass sie übervorsichtig werden.
Solltest du mit deinen Hühnern auf die Zucht und die Geldgenerierung durch das Verkaufen abzielen, dann ist die Naturbrut eher nichts für dich. Eine Brutmaschine hat wesentlich mehr Kapazitäten als eine Glucke. Möchtest du aber einfach deine kleinen gefiederten Freunde in deinem Garten rumflitzen sehen, dann ist die Naturbrut eine sehr schöne Erfahrung für dich und deine Mitbewohner.
Eine Henne kann circa 9-13 Eier unter sich brüten. Dabei kommt es aber natürlich auf deine Rasse und die Größe der Eier an. In der Regel brüten sie 20-21 Tage, dabei hängt es aber von der Jahreszeit ab. Ist es kalt brauchen die Küken 1-2 Tage länger bis sie aus ihrem warmen Ei schlüpfen. Im Sommer haben sie es aber etwas eiliger und schlüpfen eher.
Hühner brüten bevorzugt im Frühjahr zwischen April und Juni. Es gibt aber auch einige überengagierte Hühner die bereits im März brüten und im Spätsommer ein zweites Mal.
Wie erkenne ich, dass meine Henne eine Glucke ist?
Gerade in den Anfängen ist es nicht so leicht zu erkennen, ob deine Henne bereit ist Eier zu brüten. Da ist genaues Beobachten gefragt. Das erste Anzeichen ist, dass die Henne auf ihrem Nest in der Ecke sitzt und bei jeglicher Näherung von dir oder anderen Hühnern fängt sie an ein gluckendes Geräusch zu machen. Danach kannst du bemerken, dass alle Eier und der Henne liegen und sie sie auch immer wieder unter sich schiebt. Die Henne bewegt sich kaum noch außer zum Essen und zum Trinken. Sie bekommt eine kahle Stelle an der Brust und sitzt etwas ungewöhnlich auf dem Nest. Bei all diesen Sachen bekommst du vielleicht den Eindruck deine Henne sei krank oder Ähnliches, dabei ist sie einfach nur bereit dazu ihre Küken zu brüten.
VORBEREITUNGEN BEI DER NATURBRUT
Sowohl bei der Naturbrut als auch bei der Kunstbrut, musst du auf ausgewogene Ernährung der Henne achten. Die Henne braucht genügend Vitamine, damit sie diese auch an ihre Küken weitergeben kann. Außerdem solltest du vor dem Brüten eine Wurmkur machen und lässtige Krabbeltiere wie Milben etc. bekämpfen. Natürlich ist ein sauberer Stall eine Grundvoraussetzung.
Apropo Stall für die Naturbrut
Der Brutprozess kann für eine Henne sehr stressig werden. Deshalb wäre es schön wenn sie einen separaten Stall von dir bekommt. Solltest du jedoch nicht ausreichend Platz dafür haben, kannst du ebenfalls einen abgetrennten Bereich in dem Stall einrichten, damit die Glucke ihre Ruhe hat. Wichtig bei beiden Varianten ist, dass sie ihre eigene Wasser und Futterstelle, sowie ein Sandbad hat, welche nicht weit vom Nest entfernt sind. Die Henne muss ihre Eier zu jeder Zeit im Blick haben können.
Für das Nest eignet sich eine Plastikkiste hervorragend. Du solltest aber darauf achten, dass sie entweder über eine Einstiegsöffnung verfügt, wie beispielsweise ein Katzenklo, oder dass du eine Rampe anbringst. So können deine Küken später problemlos aus dem Nest und auch wieder rein.
Sobald die Henne länger als zwei Tage Gluckenanzeichen macht, kann sie in ihren Bereich umziehen. Entscheidend ist dabei, dass du das komplette Nest mit allen Eiern entfernst und umlegst.
WIE BLEIBT MEINE HENNE BEIM Brüten FIT?
Einige Glucken befinden sich in einer Art Brutstarre, vorallem wenn sie das erste Mal brüten. Sie verlassen das Nest nicht einmal zum Essen und Trinken. Da kommst du ins Spiel. Du nimmst deine Henne behutsam von ihrem Nest und bringst sie zur Futterstelle. Sie sollte so sehen, dass sie auch sorgenfrei mal Nahrung zu sich nehmen kann.
Kleiner Tipp: Füttere deiner Henne während des Brütens kein Obst oder Gemüse. Das führt zu Durchfall und kann die Eier beschmutzen und verkleben.
Denk dran jeden Tag den Stall sauber zu machen und täglich frisches Wasser und Futter bereit zustellen.
Vorsicht ist besser als Nachsicht
Normalerweise werden unbefruchtete Eier von der Glucke ausgestoßen oder gefressen, das ist vollkommen natürlich. Manche Hennen tun dies aber nicht. Es kann auch vorkommen, dass eine Henne auf einem Nest sitzt, in welchem kein einziges befruchtetes Ei liegt. In dieser Situation kannst du aber auch nachhelfen. Ab dem 7. Tag kannst du die Eier mit einer speziellen Lampe schieren und sehen ob sie befruchtet sind. So kannst du die unbefruchteten Eier entfernen.
Es mag etwas grausam erscheinen, aber manche Hennen essen ihre Küken nach dem Schlupf. Jedoch tun sie dies im Normalfall nur, wenn die Küken bereits tot sind oder krank. Solltest du aber das Gefühl haben, dass die Henne auch gesunde Küken frisst, dann wäre es ratsam beim nächsten mal eine andere Glucke zu wählen. Solch ein Verhalten kann sich nämlich vererben.
Damit bist du nun gut auf die Naturbrut vorbereitet und kannst loslegen. Viel Erfolg 😉